Polen schlägt Doppelbesteuerung für Dampfprodukte vor

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Die polnische Regierung hat im Januar einen Änderungsentwurf zur Ausweitung der Verbrauchsteuern auf Nikotinalternativen genehmigt, einschließlich wiederverwendbarer E-Zigaretten, Tabakerhitzer und Nikotinbeutel. Der Vorschlag führt eine Steuer von 40 PLN pro Einheit auf Dampfgeräte und deren Komponenten ein und erhöht gleichzeitig die Steuern auf den Inhalt von Einweg-E-Liquids um 40 PLN. Branchenverbände warnen, dass dies die Einzelhandelspreise um 50 PLN pro Gerät erhöhen könnte, was Verbraucher potenziell zur Rückkehr zu brennbaren Zigaretten oder zu unregulierten Märkten treiben könnte.

Doppelbesteuerungsrisiken für wiederverwendbare Geräte

Der Steuerberater des Business Centre Club, Szymon Parulski, hebt einen kritischen Mangel hervor: „Die 40-PLN-Steuer sowohl auf Hardware als auch auf Liquid schafft eine Doppelbesteuerung für wiederverwendbare Systeme. Dies könnte 80% des legalen Marktes auslöschen und Raum für illegale Händler schaffen.“ Die Kontroverse konzentriert sich auf mehrdeutige Definitionen steuerpflichtiger Artikel. Beispielsweise unterliegen vorgeführte Pods bereits der E-Liquid-Steuer, aber leere Pods und Steuerungsmodule in Mehrweg-Sets könnten nach dem Vorschlag drei separate Abgaben nach sich ziehen.

Marcin Nowacki, Vizepräsident der Union der Unternehmer und Arbeitgeber (ZPP), erklärt: „Wenn Regulierungsbehörden sowohl das Gerät als auch die Kartusche besteuern, sehen sich Verbraucher mit einem Aufschlag von 80 PLN konfrontiert. Zu diesem Preis werden legale Produkte unhaltbar.

Prognostizierte Expansion des Schwarzmarktes

Polens Dampfbranche kämpft bereits mit einem florierenden Graumarkt, der 32-50% des E-Liquid-Verkaufs ausmacht. Experten prognostizieren, dass die Steuererhöhung diesen Trend verschärfen wird. Nowacki erklärt: „Konsumenten werden entweder zum Rauchen zurückkehren oder unbesteuerte Produkte online kaufen. Die aktuellen Gesetze können den grenzüberschreitenden Verkauf nicht unterbinden.

Daten der Volksgesundheitsföderation zeigen, dass auch leere Kartuschen – hauptsächlich inländisch produziert – der Verbrauchssteuer unterliegen würden, was Verbraucher dazu motiviert, günstigere Alternativen im Untergrund zu suchen.

Gesundheitsexperten warnen vor Rückschritt

Prof. Andrzej Sobczak von der Medizinischen Universität Schlesien betont, dass Dampfen und Tabakerhitzer durch Vermeidung der Verbrennung zur Schadensminimierung beitragen. „Diese rauchfreien Alternativen reduzieren die Exposition gegenüber Karzinogenen, die in traditionellen Zigaretten vorkommen. Ihre Bestrafung widerspricht den Zielen der öffentlichen Gesundheit,“ stellt er fest.

Die ZPP kritisiert die Gesetzgebung dafür, dass sie risikoproportionale Besteuerungsmodelle ignoriert, wie etwa das schwedische System, das Steuern an Produktschadenslevels ausrichtet. „Diese Politik drängt Menschen zu gefährlicheren Optionen,“ sagt Nowacki.

Branche verurteilt mangelnde Konsultation

Handelsverbände werfen dem Finanzministerium vor, die Beteiligung von Stakeholdern zu umgehen. Nowacki argumentiert: „Der Ausschluss von Herstellern und Händlern aus den Diskussionen garantiert Marktchaos. Legale Unternehmen werden zusammenbrechen, während illegale Verkäufer florieren.

Das Gesetz soll in Phasen in Kraft treten:

  • April 2025: Allgemeine Bestimmungen
  • Juli 2025: Verdampfer- und E-Liquid-Steuern
  • August 2025: Regulierungen für Nikotinbeutel
Matthew Ma
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