Deutschland Vape & E-Liquid TPD Registrierungsanleitung (2025)

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what is TPD vape compliant

Deutschland steht als einer der größten und bedeutendsten Vape-Märkte in Europa da, mit geschätzten 1,5 Millionen Dampfern in der erwachsenen Bevölkerung ab 2021. Dieser lebendige Markt bietet eine substanzielle Gelegenheit für Unternehmen in der E-Zigaretten- und E-Liquid-Industrie. Der Zugang zu diesem lukrativen Markt erfordert jedoch die Navigation durch ein komplexes und strenges regulatorisches Rahmenwerk. Die Grundlage dieser Vorschriften ist die Tabakprodukte-Richtlinie (TPD) der Europäischen Union, die in deutsches nationales Recht umgesetzt wurde. Für jedes Unternehmen, das Vaping-Produkte in Deutschland herstellen, importieren oder verkaufen möchte, ist ein gründliches Verständnis des TPD-Registrierungsprozesses und der laufenden Compliance-Anforderungen nicht nur ratsam—es ist obligatorisch. Diese Anleitung wird sich in die Spezifika der TPD-Registrierung in Deutschland vertiefen und E-Liquids und Vape-Geräte, Besteuerung, Produktstandards und Werbebeschränkungen abdecken.

Verständnis der Tabakprodukte-Richtlinie (TPD)

Die Tabakprodukte-Richtlinie (Richtlinie 2014/40/EU), die am 20. Mai 2016 in der gesamten EU in Kraft trat, ist das primäre Gesetzeswerk, das Tabak und verwandte Produkte regelt. Ihr Anwendungsbereich ist umfassend und deckt traditionelle Artikel wie Zigaretten, Zigarren und Pfeifentabak sowie neuartige Produkte ab, einschließlich E-Zigaretten, E-Liquid-Nachfüllbehälter und erhitzte Tabakprodukte. Die Hauptziele der TPD sind es, ein hohes Niveau des Gesundheitsschutzes für europäische Bürger zu gewährleisten, das reibungslose Funktionieren des Binnenmarktes für diese Produkte zu erleichtern und die Verpflichtungen des Rahmenübereinkommens der Weltgesundheitsorganisation zur Tabakkontrolle zu erfüllen.

Die TPD erlegt Herstellern und Importeuren erhebliche Verpflichtungen auf und etabliert ein harmonisiertes Regelwerk in allen EU-Mitgliedstaaten. Schlüsselbestimmungen, die die Vaping-Industrie direkt betreffen, umfassen:

  • Produktanmeldung und Registrierung: Hersteller und Importeure müssen detaillierte Informationen über ihre Produkte an die zuständigen Behörden der EU-Mitgliedstaaten liefern, bevor sie legal verkauft werden können.
  • Sicherheits- und Qualitätsstandards: Die Richtlinie legt Baseline-Standards für Produktsicherheit fest, einschließlich Grenzwerte für Nikotinkonzentration und E-Liquid-Volumen sowie Anforderungen für kindersichere Verpackungen.
  • Werbe- und Promotion-Beschränkungen: Sie führt erhebliche Einschränkungen ein, wie E-Zigaretten-Produkte vermarktet werden können, insbesondere in Massenmedienkanälen, um die Aufnahme durch Jugendliche zu verhindern.
  • Labortest-Anforderungen: Das TPD-Rahmenwerk erfordert Labortests zur Überprüfung von Produktinhalten und Emissionen, um sicherzustellen, dass schädliche Substanzen nicht über bestimmte Grenzwerte hinaus vorhanden sind oder vollständig ausgeschlossen werden.

Es ist wichtig zu bedenken, dass die TPD zwar die Baseline setzt, einzelne EU-Mitgliedstaaten, einschließlich Deutschland, jedoch zusätzliche nationale Gesetze implementieren können und oft auch tun, die auf diese Anforderungen aufbauen oder sie weiter spezifizieren.

Der TPD-Registrierungsprozess in Deutschland

Damit ein Vaping-Produkt legal in Deutschland verkauft werden kann, muss es über das EU Common Entry Gate (EU-CEG)-System registriert werden. Dies ist das zentrale Portal, das zur Benachrichtigung nationaler Behörden über Produkte verwendet wird, die auf den Markt gebracht werden. Der Prozess ist akribisch und erfordert detaillierte technische Informationen.

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Welche Produkte fallen unter die TPD-Registrierung in Deutschland?

In Deutschland sind die TPD-Registrierungsanforderungen umfassend. Sie gelten nicht nur für Standard-nikotinhaltige und nikotinfreie E-Liquids, sondern auch für:

  • Shortfills & Longfills: Dies sind größere Flaschen nikotinfreier E-Liquids, die dafür konzipiert sind, dass der Verbraucher einen Nikotinshot hinzufügt. Auch als nikotinfreie Basen fallen sie unter die Anmeldepflicht.
  • CBD E-Liquids: Liquids, die Cannabidiol (CBD) enthalten und zum Dampfen bestimmt sind, unterliegen ebenfalls der TPD-Registrierung.
  • E-Liquid-Aromen: Konzentrierte Aromen, die speziell zum Mischen von E-Liquids verkauft werden, müssen ebenfalls angemeldet werden.
  • Vape-Geräte (Hardware): Elektronische Zigaretten, Vape-Pens, Mods, Tanks und sogar leere Pods und Kartuschen sind abgedeckt. Hersteller müssen technische Spezifikationen und Sicherheitsinformationen für diese Geräte bereitstellen.

Es ist wichtig, eine wichtige Unterscheidung zu beachten: Nikotinbeutel werden derzeit in Deutschland als Lebensmittelprodukt betrachtet und fallen daher nicht unter die Tabakprodukte-Richtlinie. Sie werden unter anderer Gesetzgebung reguliert.

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Der EU-CEG-Anmeldeprozess:

Der Registrierungsprozess über das EU-CEG-Portal umfasst mehrere Schlüsselschritte:

  1. Erhalten einer Übermittler-ID: Bevor Sie Anmeldungen einreichen können, muss sich Ihr Unternehmen beim EU-CEG-System registrieren, um eine eindeutige Übermittler-ID zu erhalten. Dieser Prozess dauert normalerweise einige Tage.
  2. Compile Product Dossiers: For each product (both e-liquids and devices), you must compile a detailed technical dossier. This includes:
    • Eine umfassende Liste aller Inhaltsstoffe und ihrer Mengen.
    • Toxikologische Daten für alle Inhaltsstoffe.
    • Detaillierte Informationen über die Emissionen, die bei der Produktnutzung entstehen, was Labortests erfordert.
    • Eine Beschreibung des Produktionsprozesses, um sicherzustellen, dass er Qualitätsstandards erfüllt.
    • Informationen über Nikotindosis und -aufnahme.
    • Für Geräte: technische Spezifikationen, einschließlich Batteriesicherheitsinformationen und Details über den Atomizer/Coil.
  3. Einreichen von Anmeldungen: Die zusammengestellten Dossiers werden über das EU-CEG-Portal an die zuständige deutsche Behörde übermittelt, das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Diese Anmeldung muss sechs Monate vor dem beabsichtigten Inverkehrbringen des Produkts abgeschlossen werden.

Produkt- und Verpackungsanforderungen in Deutschland

Über die Registrierung hinaus müssen alle in Deutschland verkauften Vaping-Produkte strengen TPD-basierten Standards entsprechen:

  • Nikotinstärke und Volumengrenzen:
    • Maximale Nikotinkonzentration für E-Liquids beträgt 20 mg/ml.
    • Maximales Volumen für nikotinhaltige E-Liquid-Nachfüllflaschen beträgt 10ml.
    • Maximales Volumen für Einweg-E-Zigaretten, Tanks oder Pods beträgt 2ml.
  • Verpackung und Kennzeichnung:
    • Alle nikotinhaltigen Produkte müssen in kindersicheren und manipulationssicheren Verpackungen sein.
    • Verpackungen müssen eine prominente Gesundheitswarnung in deutscher Sprache zeigen, die 30% der Vorder- und Rückseiten abdeckt. Die Standardwarnung lautet: „Dieses Produkt enthält Nikotin: einen Stoff, der sehr stark abhängig macht.“
    • Eine vollständige Liste der Inhaltsstoffe muss auf der Verpackung enthalten sein.
    • Der Nikotingehalt und die Abgabe pro Dosis müssen klar angegeben werden.
  • Verbotene Inhaltsstoffe in E-Liquids: Deutschland führt eine nationale Liste von Substanzen, die in E-Liquids verboten sind. Während die vollständige Liste umfangreich ist, sind einige Beispiele verbotener Inhaltsstoffe:
    • Bestimmte Aminosäuren, die für diätetische Lebensmittel zugelassen sind.
    • Bittermandelöl.
    • CMR-Substanzen (Krebserregend, Mutagen oder Reproduktionstoxisch).
    • Spezifische Zucker wie Glukose, Fruktose und Galaktose.
    • Inhaltsstoffe, die von Kaffee oder Kaffeebohnen stammen.
    • Vitamine, die Gesundheitsvorteile suggerieren (z.B. Vitamin E-Acetat, das mit der EVALI-Krise in den USA in Verbindung gebracht wurde).
    • Stimulanzien wie Koffein und Taurin.
    • L-Carnitin.

Diese Liste unterliegt Änderungen, und Hersteller müssen wachsam bezüglich der Compliance bleiben.

Weiterlesen:
EU TPD Listen-Anfrage-Websites: Umfassende Anleitung für Compliance

E-Liquid-Gebühren und Besteuerung in Deutschland

Eine wichtige operative Überlegung für jedes Vape-Unternehmen in Deutschland ist die Besteuerung. Während es keine Gebühren für die TPD-Registrierung von E-Liquids in Deutschland selbst gibt, unterliegen die Produkte einer erheblichen Verbrauchsteuer.

Seit dem 1. Juli 2022 hat Deutschland eine progressive Verbrauchsteuer auf alle Dampfsubstanzen implementiert, einschließlich nikotinhaltiger und nikotinfreier E-Liquids sowie Basen wie PG und VG, wenn sie für die Verwendung in E-Zigaretten bestimmt sind. Der Steuersatz wird pro Milliliter Flüssigkeit erhoben und ist planmäßig jährlich zu erhöhen:

  • Aktueller Satz (2025): 0,26 € pro Milliliter.
  • Ab 1. Januar 2026: Der Satz wird auf 0,32 € pro Milliliter steigen und damit Deutschlands Vape-Steuer zu einer der höchsten in der Europäischen Union machen.

Diese Verbrauchsteuer kommt zusätzlich zur standardmäßigen 19% Mehrwertsteuer (MwSt.) hinzu. Alle in Deutschland verkauften E-Liquid-Produkte müssen eine deutsche Steuerbanderole an der Einzelhandelsverpackung angebracht haben, die als Nachweis dient, dass die Verbrauchsteuer bezahlt wurde. Die Beschaffung von Produkten von Distributoren, die vollständig konforme, steuerstempel-versehene Bestände liefern können, ist für Einzelhändler unerlässlich.

deutsche Steuerbanderole

Streng begrenzte Werbung und Promotion

Die TPD, wie sie in Deutschland implementiert ist, legt erhebliche Beschränkungen für Werbung und Promotion von E-Zigaretten-Produkten fest. Das Ziel ist es, Marketing zu verhindern, das Jugendliche oder Nichtraucher ansprechen könnte. Wichtige Beschränkungen umfassen:

  • Ein Verbot von Werbung in Massenmedienkanälen wie Fernsehen, Radio und den meisten Printpublikationen (Zeitungen, Zeitschriften).
  • Beschränkungen für Online-Werbung, einschließlich auf Social-Media-Plattformen.
  • Ein Verbot des Sponsorings von grenzüberschreitenden Veranstaltungen oder Aktivitäten.

Während einige Formen der Werbung, wie Plakate und Kinowerbung (oft auf nach 18 Uhr beschränkt), erlaubt sein können, müssen alle Werbematerialien sorgfältig gestaltet werden, um jegliche Behauptungen von Gesundheitsvorteilen oder Bildmaterial zu vermeiden, das als auf Minderjährige abzielend gesehen werden könnte.

Fazit:

Der deutsche Vape-Markt ist zwar groß und voller Gelegenheiten, wird aber von einem rigorosen und vielschichtigen regulatorischen System regiert. Für jedes Unternehmen, das erfolgreich sein möchte, ist ein tiefes und proaktives Engagement für Compliance nicht nur eine rechtliche Notwendigkeit, sondern eine zentrale Geschäftsstrategie. Der TPD-Registrierungsprozess über das EU-CEG-Portal ist eine obligatorische und detaillierte Unternehmung, die sorgfältige Vorbereitung erfordert, einschließlich Labortests und umfassender Produktdokumentation sowohl für E-Liquids als auch für Hardware.

Über die anfängliche Registrierung hinaus ist die fortlaufende Einhaltung von Regeln bezüglich Produktstandards, Verpackung, Kennzeichnung, Werbung und des komplexen Verbrauchsteuerstempel-Systems entscheidend. Die progressiven Steuererhöhungen und das Potenzial für zukünftige Regelungen zu Aromen oder Produkttypen bedeuten, dass Unternehmen wachsam und anpassungsfähig bleiben müssen. Durch die Priorisierung von Qualität, Sicherheit und vollständiger regulatorischer Compliance können Hersteller, Importeure und Einzelhändler eine vertrauenswürdige Marke aufbauen und erfolgreich in einem der wichtigsten Vaping-Märkte Europas operieren. Wenn Sie in der E-Liquid- und Vape-Industrie tätig sind, ist es fundamental für Ihren anhaltenden Erfolg, über alle rechtlichen Neuigkeiten und regulatorischen Updates auf dem Laufenden zu bleiben.

Matthew Ma
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