Jugendlicher E-Zigaretten-Konsum in Deutschland steigt, Studie zeigt Bedenken auf

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Eine neue Studie zum Rauchverhalten, die am 4. November 2024 in der internationalen Fachzeitschrift Addiction von Forschern des Universitätsklinikums Düsseldorf veröffentlicht wurde, zeigt, dass der E-Zigaretten-Konsum in Deutschland, insbesondere unter jungen Menschen, zunimmt. Die Studie ergab außerdem, dass die Zahl der Menschen, die traditionelle Zigaretten rauchen, weiterhin hoch ist.

Die Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Kotz analysierte Daten aus dem „Deutschen Survey zum Rauchverhalten“, bei dem zwischen 2016 und 2023 92.327 Männer und Frauen ab 14 Jahren befragt wurden. Die Forscher konzentrierten sich auf die bevorzugten E-Zigaretten-Modelle – Einweg, Pod oder Tank – und wie sich deren Nutzung im Laufe der Jahre verändert hat.

E-Zigaretten-Konsum steigt um 38%, traditionelles Zigarettenrauchen bleibt hoch

Die Studie ergab, dass der E-Zigaretten-Konsum in der deutschen Bevölkerung von 2016 bis 2023 um etwa 38% gestiegen ist, wobei derzeit 2,2% der Bevölkerung E-Zigaretten nutzen. Im gleichen Zeitraum blieb der Anteil der Menschen, die traditionelle Zigaretten rauchen, mit rund 30% weiterhin hoch.

Einweg-E-Zigaretten gewinnen an Beliebtheit, besonders bei jungen Frauen

Die Forscher stellten fest, dass seit Anfang 2022 die Nutzung von Einweg-E-Zigaretten deutlich zugenommen hat und diese zu den am häufigsten genutzten E-Zigaretten in Deutschland geworden sind. Dr. Stephanie Klosterhalfen, Forscherin am Institut für Allgemeinmedizin und am Zentrum für Gesundheit und Gesellschaft der Heinrich-Heine-Universität, äußerte Bedenken über diesen Trend und erklärte, dass Einweg-E-Zigaretten aufgrund ihrer großen Vielfalt an Geschmacksrichtungen und bunten Designs besonders bei jungen Menschen beliebt sind.

Laut den Umfrageergebnissen sind Menschen, die Einweg-E-Zigaretten nutzen, im Durchschnitt etwa vier Jahre jünger als diejenigen, die Tank- oder Pod-Modelle verwenden. Sie sind auch eher weiblich und kombinieren E-Zigaretten mit dem Rauchen traditioneller Zigaretten. „Junge Menschen sind besonders gefährdet, nikotinabhängig zu werden, und laufen Gefahr, an den Folgen des Konsums von E-Zigaretten und Tabak zu erkranken“, erklärt Studienleiter Kotz.

Forscher fordern stärkere Kontrolle von Nikotin- und Tabakprodukten

Basierend auf den Studienergebnissen kommen die Forscher zu dem Schluss, dass gesetzliche Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor den gesundheitlichen Risiken von Nikotin- und Tabakprodukten in Deutschland weniger gut umgesetzt sind als in anderen europäischen Ländern. Sie glauben, dass zum Schutz von Kindern und Jugendlichen die Produkte deutlich höher besteuert werden müssen, ihre Verfügbarkeit und Sichtbarkeit stark eingeschränkt werden muss und rauchfreie Umgebungen geschaffen werden müssen.

Matthew Ma
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