Schweizer Parlament rückt näher an teilweises Verbot von Tabakwerbung heran
Der Schweizer Nationalrat hat einen Schritt in Richtung teilweises Verbot von Tabakwerbung in Printmedien unternommen. Am Montag befürwortete die untere Kammer des Parlaments Einschränkungen der Tabakwerbung mit einigen Lockerungen, nachdem sie die Initiative zunächst abgelehnt hatte.
Im Jahr 2022 stimmte eine Mehrheit der Schweizer Wähler (56,6%) für die Initiative „Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung“, die darauf abzielt, alle Formen von Tabakwerbung zu verbieten, die für Kinder zugänglich sind. Die Gesetzesrevision der Regierung versucht, diesem Text konkrete Form zu geben, und zielt auf Printmedien, für Jugendliche offene Veranstaltungen und Sponsoring ab.
Der Nationalrat billigte bestimmte vom Ständerat beschlossene Lockerungen und führte auch andere ein. So entschieden sie beispielsweise, dass Tabakwerbung in Printmedien verboten sein würde, es sei denn, sie erscheint im Innenteil von Zeitungen, die hauptsächlich im Abonnement verkauft werden und deren Leserschaft zu mindestens 98% aus Erwachsenen besteht.
Darüber hinaus entschied der Nationalrat, dem Beispiel der Senatoren folgend, dass Tabakwerbung an für Minderjährige zugänglichen Orten erlaubt sein sollte, vorausgesetzt, sie ist für diese weder sichtbar noch zugänglich.
Linke Parteien argumentierten für die restriktivere Version des Gesetzes der Regierung. Léonore Porchet von den Grünen wies darauf hin, dass die Schweiz das einzige europäische Land ist, das Tabakwerbung in der Presse nicht verboten hat. Ihre Bemühungen waren jedoch erfolglos.
Der Nationalrat begann auch mit Diskussionen über die Bestimmungen zum Sponsoring. Diese Diskussionen wurden jedoch frühzeitig unterbrochen und sollen nächste Woche fortgesetzt werden.
Das teilweise Verbot von Tabakwerbung in der Schweiz markiert einen bedeutenden Schritt zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den schädlichen Auswirkungen von Tabakmarketing. Während sich das Land darauf zubewegt, seine Vorschriften mit anderen europäischen Nationen in Einklang zu bringen, prägt die Debatte zwischen Bedenken der öffentlichen Gesundheit und den Interessen der Tabakindustrie weiterhin den Gesetzgebungsprozess.